Neuentwicklung Wohngebiet Sieben-Höfe-Strasse in Tübingen
Idee
Unser Konzept nutzt die Potentiale des Grundstücks und thematisiert die Schnittstelle zwischen dem Dorf Derendingen in Tübingen und den Ausläufern der Naturlandschaft des angrenzenden Bergrückens Rammert. Drei neue Dorfhäuser übernehmen den Maßstab des Straßendorfes mit seinen großen roten Satteldächern, 5 sogenannten Landscape Häuser sind eine Referenz an die Berglandschaft des angrenzenden Rammert. Die neuen Ausläufer klettern terrassenartig den Berghang hinauf. Hier werden fast unmerklich die großen Wohnbauvolumen untergebracht bei gleichzeitig hoher Qualität.
Städtebauliches Konzept
´Neue und alten Maßstäbe verbunden´- Autofrei Anlage, großzügige, attraktive Grünräume, Nutzungsvielfalt, Überlagung Multifunktionalität. Genau an dieser neu herausgearbeiteten Schnittstelle zwischen Dorf und Landschaft breitet sich die freie grüne Mitte des neuen Wohnquartiers aus. In Verbindung mit dem Pfarrhaus & dem Pfarrhausgarten liegt der neue Gemeinschaftsraum. Die beidseitig angeordneten Terrassen sichert hohe Aufenthaltsqualität. Das Ensemble bildet gemeinsam mit den umgebenden Blumenwiesen und Wassermulden den neuen Dorfanger. Die freie Mitte ist in NO - SW Richtung fußläufig durchwanderbar. Im NO streift sie ein Urban Gardening Feld; im SW endet der Weg an der St Gallus Kirche. Gerahmt ist die grüne Mitte durch vorhandene Qualitäten, den alten Baumbestand sowie die Atmosphäre der Fachwerkscheunen und Dächer. Das Quartier wird eingebunden in das bestehende Fahrradwegenetz. Ein Mobility Point in Haus 1 erleichtert das Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr, sodass viele Bewohner kein eigenes Auto besitzen.
Vernacular Green
Schmale Flurstücke Streuobstwiesen, Höhenlinien.
Die traditionell schmalen Flurstücke, bilden auch die Grundstückseinteilung des gesamten Bauplatzes. Sie werden von der Sieben-Höfe-Straße nach Süden verlängert, und sind in Abwechslung bebaut, bzw. Grün. Als ortstypische Streuobstwiese gestaltet, dienen sie der Freizeit, Erholung wie als Spielplatz. Kreative Unruhe bringt die Höhenlinie 228+, die begleitet von Wassermulden, einem unteren und oberen Fußweg Höhe 330,5 den Bauplatz durchstreift. Naturnahe Freiräume mit natürlichen Erdkernen, und geringstmöglicher Unterbauung sind uns bzgl. des Wasserhaushaltes im Gebiet wichtig.
Lokalklimatische Belange und Klimafolgeanpassung
´Die dichte Stadt wird zur Natur, eine Win-Win Situation, die Ökologie und Zusammenleben & stärkt.
Wir schlagen diese Punkte vor:1. Eine gesamte durchgehende Freifläche, mulitfunktional. Diverse Szenarien für Freizeit und Erholung.2. Autofrei im Inneren, Flächenversiegelung so gering wie möglich, Feuerwehrzufahr, Aufstellflächen, auch Taxi, erfolgen über die Zufahrt mit hochbelastbarem Netlon-Rasen belegt, (DIN geprüft). 3. Im Sinne eines respektvollen Umgangs mit dem Schutzgut Boden wird auf eine großflächige Unterbauung der Obstwiesen verzichtet. Stattdessen ist eine kompakte Tiefgarage im SW der Anlage geplant. 4. Fußwege und Radwege durchstreifen das Gelände - sicheres Spielen! 5. Natürliche Erdkörper unter den Baumwiesen = Streuobststreifen. 6. Bildung einer Schwammstadt = Regenwässer werden am Grundstück gehalten 7. Begrünung der Landscape Häuser verschmelzen mit der Landschaft. 100% Ersatz der bebauten Fläche durch begrünte Flächen Terrassen wird angestrebt. z.B. Alte Obststorten z.B. Zwergobstbäume8. Energie. PV Elemente auf dem Dach bzw. der Südfass. zur Stromversorgung Im Quartier 9. Schallschutz durch die kompakten Baukörper. Zusätzlich ist am Ende der Flurgehölzstreifen ein Raumabschluß durch z.B. Geräteschuppen, Bienenhaus denkbar = Sicherheitsstreifen für Kinder.
Konzept Wasserhaushalt
1. Bewässerung der Intensivbegrünung auf den Terrassen der Foothills anfallendes Regenwasser wird in Wasserretentionsboxen unter den Belagsflächen der Terrassen gespeichert und zur Bewässerung der Zwergobstbäume, Sträucher, etc. verwendet. 2. Retentionsbereiche: Differenzierte Geländemodellierungen ermöglichen eine oberflächennahe Regenwasserrückhaltung, kombiniert mit der Bepflanzung entsteht hier eine abwechslungsreiche Spiellandschaft. Wichtig ist darüberhinaus Rückhalt des Regenwassers im Gebiet, langsame Versickerung bei Starkregenereignissen, Verdunstungskühle & Bewässerung von Grün in Dürreperioden.