Feuerwehr und DRK-Bereitschaftsräume Stetten

Der Neubau für die Feuerwehr und das Deutsche Rote Kreuz befindet sich zwischen Festwiese mit angrenzender Festhalle und Grundschule südlich und Wohnbebauung nord- und östlich mitten im Ortsteil Stetten der Stadt Leinfelden-Echterdingen. Die zentrale Lage ermöglicht einerseits die optimale Erreichbarkeit und das schnellstmögliche Einrücken der Mannschaft sowie andererseits bestmögliche Erreichbarkeit aller Ortsteile. Der Neubau bindet sich funktional zwischen Festhalle, Schule, Vereinen und Wohnen perfekt in die Umgebung ein. Gleichzeitig sind die beschützenden Funktionen für die Bevölkerung sehr gut sichtbar, sehr präsent und jederzeit schnell greifbar. Das L-förmige Gebäude trennt beide Nutzer in zwei Bereiche mit eigenen Adressen und zwei voneinander getrennten Ausfahrten. Es entsteht je ein großzügiger Vorplatz mit eigenem Haupteingang und eigener Aufstellfläche für die Fahrzeuge. Im rückwärtigen Bereich des Gebäudes entsteht eine Hoffläche für Übungen mit PKW-Stellplätzen.

Um Schallemissionen zur angrenzenden Wohnbebauung durch Rangieren zu reduzieren, ist die Fahrzeughalle der Feuerwehr als Durchfahrtshalle konzipiert. Die Ausfahrt erfolgt nördlich, die Einfahrt südlich im hinteren lärmgeschützten Bereich über den Innenhof. Durch die Trennung der Alarmausfahrt von der Zufahrt zum PKW-Parkplatz gibt es keine sich kreuzenden Verkehrswege. Die wöchentlichen teils lärmintensiven Übungen finden im schallgeschützen Innenhof statt.

Der Aufbau des Gebäudes orientiert sich am sogenannten Alarmweg. Beide Zugänge vom PKW-Parkplatz oder vom Haupteingang aus, führen auf geradem Wege in die Umkleide und nach dem Anlegen der Einsatzkleidung direkt in die Fahrzeughalle. Die gesamte Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft kann, unabhängig von der Witterung, innerhalb der Fahrzeughalle erfolgen.
Für praxisnahe Vorbereitungen zur Übung ist ein kleiner Schulungsraum direkt von der Fahrzeughalle aus zu erreichen. Funkraum, Werkstatt, Schlauchraum und Lager liegen direkt an. Im Obergeschoss sind Aufenthalts- und Schulungsraum angeordnet, welche durch eine mobile Trennwand zu einem großzügigen Raum zusammengelegt werden können.
Das Gebäude ist als einfache und wirtschaftliche Konstruktion konzipiert. Die Hybridbauweise, bestehend aus Beton und Holz, vereint Langlebigkeit und Nachhaltigkeit. Teile des Gebäudes sind als reine Holzkonstruktion ausgeführt. Die Dachfläche wurde begrünt und beherbergt eine Photovoltaikanlage. Die Fassadenbretter der vorgehängten Holzfassade bleiben unbehandelt. Die technischen Installationen bleiben deckenseitig größtenteils sichtbar. Soweit möglich erhalten die befestigten Flächen der Außenbereiche versickerungsfähige Beläge.

Auf eine hohe Aufenthaltsqualität im Inneren wurde besonderen Wert gelegt. Robuster Sichtbeton und natürliche Materialien mit warmen Farben, wie helles Holz und dunkelroter Naturkeramik wechseln sich ab. Elemente in Oxidrot und Anthrazitgrau runden das Konzept ab. Über den reinen Einsatz- und Übungsdienst hinaus bietet das neue Gebäude die Möglichkeit einer Identifikation und bildet so auch einen Ort der Gemeinschaft.
Im Treppenhaus wird ein Wandgemälde eines lokalen Künstlers realisiert, welches direkte Bezüge zu Standort, Geschichte der Feuerwehr und der Gemeinde beinhaltet. Der Fahnenschrank im Schulungsraum beherbergt die Feuerwehr Fahne aus dem Jahre 1970. Die historische Spritze aus dem Jahr 1888 wurde als historischer Kontrast in das moderne Gebäude intergiert.

Copyright Bilder: Jonathan Sage

Auszeichnungen
  • Beispielhaftes Bauen
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